Ein Container mit 14 Tonnen Maschinengewehrteilen, der für die israelische Armee bestimmt war, wurde am Donnerstag im französischen Hafen von Marseille durch die Aktion der Hafenarbeiter der Gewerkschaft CGT blockiert, wie France 24 berichtete. Die Arbeiter weigerten sich, ihn auf das Frachtschiff Contship Era der israelischen Firma ZIM zu verladen. Sie bezeichneten dies als einen Akt des Widerspruchs «gegen den von der israelischen Regierung inszenierten Völkermord».
Nach Angaben investigativer Journalisten von Disclose, die Zugang zu Seedaten hatten, fanden zwei weitere derartige Transporte zwischen Fos-sur-Mer und dem israelischen Hafen Haifa am 3. April und 22. Mai statt.
Laut L’Indipendente wurde der Boykott auch von Mitgliedern eines Arbeiterkollektivs des Hafens von Genua unterstützt, wo das Frachtschiff morgen anlegen wird. Sie hätten unter dem Beifall ihrer französischen Kollegen angekündigt, das Schiff zu bewachen, das in den nächsten Tagen in Salerno ankommen und dann nach Haifa fahren wird, um sicherzustellen, dass sich darauf keine Rüstungsgüter für Israel befinden.
Bereits im November 2023, kurz nach Beginn des Gaza-Krieges, hätte das Kollektiv der Hafenarbeiter eine Mobilisierung zur Blockade des Tors von San Benigno gestartet, einem der wichtigsten Punkte des Straßennetzes von Genua, um gegen den Transit von Waffen aus dem Hafen der ligurischen Hauptstadt zu protestieren.
Die Mobilisierung habe sich im Juni letzten Jahres fortgesetzt, als die Hafenarbeiter eine nicht genehmigte Garnison zur Unterstützung Palästinas organisiert und die Hafentore der Stadt blockiert hatten. Diese Initiativen seien Teil einer allgemeinen Protestbewegung gegen den maritimen Waffenhandel, die in Italien – wie auch in Europa – sowohl die Beschäftigten des Sektors als auch die Stadtgemeinden zum Handeln veranlasst habe.
Genueser Hafenarbeiter haben L’Indipendente zufolge schon früher solche Aktionen durchgeführt. So hätten sie Waffenlieferungen nach Saudi-Arabien für den Krieg im Jemen blockiert und seien dafür sogar von Papst Franziskus anerkannt worden.